Ortschaften

Wendeburg

Wendeburg

Seit dem 01.07.1968 bilden die ehemaligen Gemeinden Wendeburg, Wendezelle und Zweidorf den Kernort der heutigen Gemeinde Wendeburg.


Der älteste urkundliche Nachweis stammt aus den Jahren 1196/97. Im Wendeburger Wappen von 1978 versinnbildlicht der Wolfskopf als Motiv des Peiner Kreiswappens die heutige Zugehörigkeit zum Landkreis. Die Braunschweigischen Landesfarben Blau-Gelb erinnern an die historische Zugehörigkeit zum Braunschweiger Land und Landkreis.


Im Wappen fließen historische und geographische Fakten zusammen: so steht der Zinnenschildfuß unten für die historische, im Gemeindenamen enthaltene Burg, deren Zeugnis heute möglicherweise der Kirchturm der Marienkirche als ältestem Bauwerk des Ortes ablegt, an deren Turm eine Weihetafel von 1439 ebenfalls mit einem Wolfskopf verziert ist. Die schmale gelbe Leiste unter den Zinnen versinnbildlicht die Aue/Erse, während die Ähren für die Landwirtschaft als wesentlichem Wirtschaftszweig der Gemeinde stehen.

 

Wendezelle

Wendezelle

Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte als Wendecelle am 19.04.1380. Nach der 600-Jahr-Feier, im Jahr 1980, wurde zur Erinnerung beim Schützenfest 1981 das Kreuz auf dem historischen Gerichtsplatz eingeweiht. Immer am historischen Gerichtstag, am Dienstag in der vollen Woche nach dem Dreikönigstag, findet der Denkmalstag statt. Die Siedlungsform des Ortskerns ist noch als Rundling erkennbar. Es ist das westlichste nachgewiesene Rundlingsdorf. Die planmäßige Ansiedlung führte zu der besonderen Rechtsstellung mit eigenem Erbkämmereigericht. Der zweiteilige Ortsname verweist auf Weide und nasses Gebiet oder Fischbucht an der Aue. Der Eisenbahnverkehr – Bahnhof Wendezelle – begann 1923. Das Vereinsleben begann 1840 mit der erstmals nachgewiesenen Jungen Gesellschaft Wendezelle, die bis heute aktiv ist.

 

Bortfeld

Bortfeld

Namensgebend steht das Geschlecht derer von Bortfeld für den 1308 erstmals urkundlich nachgewiesenen Ort. Im Familienwappen fanden sich zwei rote schräggekreuzte Lilienstäbe im silbernen Feld, welche in gewechselten Farben (Blau-Gelb als Farben des Braunschweiger Landes, zu dem Bortfeld bis 1974 gehörte) dieses historische Andenken im 1964 genehmigten Bortfelder Wappen ehren sollen.

 

Harvesse

Harvesse

1160 erstmals urkundlich erwähnt, gehörte Harvesse bis ins 19. Jahrhundert zum Kloster Riddagshausen (Wappenfarben Rot-Weiß). Der dreiblättrige silberne Eichenzweig auf rotem Grund im Wappen von 1985 versinnbildlicht drei markante Eichen im Ort: die 1883 gepflanzte Martin Luther-Eiche (als besonderes Schmuckstück des Ortes gilt auch die kleine, aber aufwendig restaurierte Martin-Luther-Kirche Harvesse von 1867/68), die Wilhelms-Eiche von 1887, sowie die zur 800-Jahr-Feier gepflanzte Jubiläumseiche. Die zwei Eicheln symbolisieren die Gemeinschaft zwischen Ober- und Unterdorf, das Wellenband die Aue/Erse.

 

Meerdorf

Meerdorf

Ein Teich („Meer“) im Ortsgebiet stand namensgebend für den 1146 urkundlich bezeugten Ort. Die Flügel erinnern an die historischen Windmühlen des Ortes (z.B. auf dem noch heute so bezeichneten Mühlenberg). Das Wappen von 1982 erinnert mit den Farben Blau-Gelb an die bis 1974 bestehende Zugehörigkeit zum Landkreis Braunschweig. Historisch nachgewiesene Verbindungen bestehen auch zum Hildesheimer Sankt Godehardiskloster, sowie zum Kloster Riddagshausen.

 

Neubrück

Neubrück

Die Zinnen im Ortswappen symbolisieren die bereits 1321 als „Castrum Bruckhe“ belegte Burg, die goldene Holzbrücke mit zwei Pfeilern steht gleichsam für den Ortsnamen und die historische Entstehung als Grenzposten / Zollstation zwischen Celle und Braunschweig. Bis 1974 gehörte Neubrück als selbständige Gemeinde zum Landkreis Braunschweig, was sich in den Farben des Wappens von 1986 widerspiegelt.
Der Ortsteil Ersehof, 1829 erstmals urkundlich erwähnt, zählt zu Neubrück, wenngleich auf der gegenüberliegenden Seite der Oker gelegen.

 

Rüper

Rüper

Das Wappen von 1961 untermauert die Einordnung des als „Rüber“ erstmals 1250 belegten Ortes als wichtigem „Grenzposten“. Die Farben Rot-Gold belegen die jahrhundertelange territoriale Zugehörigkeit zum Fürstbistum Hildesheim. Der Wolf als Wappentier der einst mächtigen Grafen von Peine bezeugen ebenso wie der symbolische „Graben“ (Schneegraben/Dennebecksriehe („snede“ mhd. = Grenze) und Erse als silbernes Wellenband) die bei Rüper verlaufende ehemalige Grenze zwischen den Landkreisen Peine und Braunschweig.

 

Sophiental

Sophiental

Der mit Abstand jüngste Ort geht auf die Namensgeberin Herzogin Elisabeth Sophie Marie von Braunschweig zurück, die hier 1724 ein Lustschloss als Fachwerkbau errichten ließ. Dieses wurde bereits 1769 abgetragen und in Teilen weiterverwendet (z.B. in der Marienkirche zu Wendeburg). Das Wappen von 1985 versinnbildlicht das ehemalige Schloss als stumpfe blaue Spitze, die Haselblätter mit Fruchtstand verweisen auf die bis heute  waldreiche Gegend, die von der Herzogin (ursprünglich der Kapelle zu Fürstenau) gestiftete Stundenglocke hängt seit 1896 in der Sophientaler Kirche.

 

Wense

Wense

Die Grafen von Wolfenbüttel-Asseburg, die hier im 13. Jh. als Erben der Grafen von Peine herrschten, stehen in Form des blau bewehrten Wolfes neben den stiftshildesheimischen Farben Rot-Gold Pate für das 1961 genehmigte Wappen von Wense. 1187 erstmals urkundlich erwähnt ist die Umgebung des Ortes heute durch den Abbau der eiszeitlichen Kies- und Sandvorkommen geprägt.

 

 

Ortsteil Wendezelle

Der Ring im 1986 beschlossenen Wappen steht für die ursprüngliche mittelalterliche Siedlungsform dieses westlichsten nachgewiesenen Rundlingsdorfes. Die Linde symbolisiert die Gerichtsbarkeit, die Ähren weisen auf die Landwirtschaft hin. Blau-Gelb waren wohl auch historisch die Farben dieser erstmals 1380 urkundlich erwähnten ehemals eigenständigen Gemeinde im Landkreis Braunschweig.

 

Zweidorf

Ortsteil Zweidorf

Das Wappen von 1964 übernahm den grünen Balken auf silbernem Schild von der Braunschweigischen Patrizierfamilie von Zweydorff, die 1337 erstmals in Ratsbüchern erwähnt wird. Die zusammengesetzte vierblättrige rote Rose mit grünem Butzen und grünen Kelchblättern könnte auch stellvertretend für den wohl aus zwei historischen Siedlungskernen „Am Brink“ und am „Rodekamp“ zusammengewachsenen Ort stehen, der urkundlich bereits in den Jahren 1132/1141 Erwähnung fand.

Quellenverzeichnis:

Abbildungen: Ahlers, Rolf: Am Dienstag in der vollen Woche nach dem Dreikönigstag – Wendeburg, 2020

Texte: Ahlers, Rolf: Am Dienstag in der vollen Woche nach dem Dreikönigstag – Wendeburg, 2020; Gemeindebroschüre Wendeburg